Das Knurren der Milchstraße
von Bonn Park
Was ist denn bloß los in der Welt? Wann ist alles so kompliziert geworden? Das fragen sich nicht nur unsere außerirdischen Beobachter. Das kann doch nicht so schwierig sein, mit der Weltrettung - warum kommen denn nicht alle einfach mal klar?
Im preisgekrönten Stück von Bonn Park verschafft sich der Autor Luft und schießt den ernüchterten Donald Trump kurzerhand auf den Mond oder lässt die fette Heidi Klum alles auffressen, was uns sorgt. Doch die manisch-depressive Kassandra sieht nach wie vor nur einen schlechten Tag nach dem anderen...
Mit utopischer Neugier im Gepäck wühlen sich vier futuristische Suchende durch unsere Gefühlswelt von heute und drehen stellvertretend für uns durch. Sie schmeißen Konfetti ins Stimmungsloch und sorgen für hoffnungsvolle Unordnung! Denn: Man wird sich ja wohl mal was wünschen dürfen!
Ein liebevoll unverschämter Theaterabend für alle die bereit sind, sich der Überforderung der Welt zu stellen.
1. Preis des Stückemarkts beim Berliner Theatertreffen 2017.
Termine
November 2018 - Februar 2019
Beginn 20 Uhr. Eintritt 14 € / 10 € erm.
Ensemble Andrea Casabianchi, Johannes Fast, Astrid Köhler, Lena Kußmann.
Regie + Video Jonas Vietzke.
Bühne Britta Bremer.
Kostüm Juliane Kalkowski.
Licht Kirsten Müntinga, Julia Schöneberger.
Presse
»Es geschieht viel Merkwürdiges in ›Das Knurren der Milchstraße‹, einer monologischen Science-Fiction-Groteske des deutsch-koreanischen Autors Bonn Park, die jetzt im Theater an der Glocksee Premiere hatte. Das Stück, eine Art Theatermärchen von morgen, wurde beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens im vergangenen Jahr ausgezeichnet und bereits an einigen Theatern gespielt.
Jonas Vietzke hat das angenehm verrückte Popkulturtheater mit leichter Hand und vielen schönen Einfällen inszeniert. Die Bühne (von Britta Bremer) deutet mit sparsamen, aber elegant eingesetzten Mitteln in die Zukunft, die Darsteller (Andrea Casabianchi, Astrid Köhler, Lena Kußmann und Johannes Fast) geben den vielen Monologen des Stückes Witz und eine Menge Funkelglanz. Das Problem des Stückes, die Aneinanderreihung von Monologen, ist hier keines mehr. Die Glocksee-Akteure tanzen das einfach weg. Das freie Theater an der Glocksee zeigt mit dieser Produktion wieder einmal, wie man mit geringen Mitteln, viel Fantasie und großer Schauspielkunst staunenswertes und sehr bewegendes Theater machen kann.
Bonn Park gelingt eine spannende Kombination: Er verbindet die Außenperspektive auf unseren Planeten mit der Innenperspektive aus dem Kosmos der Popkultur. Das Theater an der Glocksee nutzt das zu einer großartigen Demonstration dessen, was Theater vermag: anderthalb Stunden lang eine ganz andere Welt zu behaupten, in der ganz andere Regeln gelten – und dabei auch noch das Publikum bestens zu unterhalten.« → mehr lesen
- Hannoversche Allgemeine Zeitung, Ronald Meyer-Arlt, 24.11.2018
»Das Ensemble an der Glocksee ist ja schon bekannt dafür Themen anzupacken, die man als heiße Eisen bezeichnen kann. Aber diesmal legen sie noch einen Zahn drauf. ›Das Knurren der Milchstrasse‹ ist ein Rundumschlag bei dem jeder auf die eine oder andere Art betroffen wird. (...) Es ist nicht nur die genial übertriebene Überhöhung, die es dem Zuschauer ermöglicht eine neue Position zu Bekanntem einzunehmen. Es ist vielmehr die sprühende Spiellust, die den Theaterraum zum Platzen bringen will. Und man kann sagen, das Publikum wird mal gehörig durchgeschüttelt. Da sind die einen, die sich kein Grinsen verkneifen können und andere, die von Minute zu Minute versuchen sich zu distanzieren. Aber alle sind voll involviert, das ist Theater-Erlebnis pur. « → mehr lesen
- Verlag (eigene werte), Friedo Stucke, 6.1.2019
Kommentare
Was für ein wunderbarer Theaterabend! Euch ist es gelungen diesen herrlich absurden Text in absolut unterhaltsames Theater umzuwandeln. Ich Danke euch sehr für euer großartiges Spiel.
- Hilde
Ich will auch!
- Christoph Schüchner
Ihr wart toll. Vielen Dank für den wunderbaren Start ins Wochenende! Wir haben das Stück und eure Performance echt genossen und gefeiert...
- Vjali
Liegt es meinem Alter oder an meinem Verständnis von Humor. Ich fand die Figuren nicht überzeichnet sondern albern und dumm. Muss denn heute Information, um sie zu verstehen, derart schrill, laut und dumm über den Tresen geschoben werden? Wenn Jonas Vietzke, dessen Interview in der HAZ mich neugierig gemacht hatte, am Ende auf den Tonfall des Applauses geachtet hat, ist ihm vielleicht aufgefallen, dass hierbei keine Begeisterung, sondern eher braver Gehorsam zu erkennen war.
Überzeichnen, ja gern, doch mit ein bisschen mehr Niveau, würde ich mir wünschen.
Wir kommen immer wieder gern ins Glocksee und haben schon einiges gesehen, was uns begeistern konnte, also werden wir weiter auf bessere Stücke hoffen
- Dobermann1944
Schade, dass wir Sie diesmal nicht begeistern konnten - aber mit albern und dumm haben Sie total recht! :) Ein gutes Zitat dazu hat der Autor Bonn Park selbst:
»Ich habe das Gefühl gerade Autoren haben große Angst, dumm zu sein. Und versuchen dann ganz besonders schlau zu sein. Das ist auch dialektisch. Es wäre schön, wenn keiner versuchen würde, etwas zu entsprechen. Wenn es kein Bild davon gäbe, was ein Autor / Theaterabends / Stück ist. (Das darf auch ganz furchtbar sein. Aber nicht so vercodet.)«
- Jonas Vietzke