Hannah und der Punk

oder Wie geht Freiheit?

Dieser Abend fordert Hirn und Herz, Trommelfell und Neuronen: Die brillanten Texte der politischen Theoretikerin Hannah Arendt zum Thema Freiheit und politische Teilhabe treffen auf die brachiale Emotionalität einer politischen Punkband. Hannah is back – in Form von drei virtuosen Performerinnen, welche die sinnlich denkende Hannah Arendt verkörpern und Auszüge aus ihren Werken zum Thema Freiheit in Sprache und Szene komponieren. Sie treffen auf die Hardcore Punkband »Pisscharge«, die sich mit ihrer Frontsängerin Kassandra ähnliche Themen unserer heutigen Welt vorknöpft. Und Hannah? Will verstehen... Eine neue, gemeinsame und vielsprachige Suche beginnt: Nach dem Wesen der Freiheit, nach Mut, nach Verantwortung, Ohrenschützern, Körpereinsatz, Visionen - und nach dem Herz zwischen Bauch und Kopf.

»To me, punk rock is the freedom to create, freedom to be successful, freedom to not be successful, freedom to be who you are. It's freedom« - Patti Smith

»Es ist schwer zu entscheiden wo der Wunsch nach Befreiung - also frei sein von Unterdrückung, endet und der Wunsch nach Freiheit, also ein politisches Leben zu führen, beginnt.« - Hannah Arendt

Gewinner des BEST OFF Festivals Freier Theater 2020 der Stiftung Niedersachsen

Hannah meets Punk or How Does Freedom Work?

This show challenges brain and heart, eardrum and neurons: the brilliant texts by political theorist Hannah Arendt about freedom and political participation meet the raw emotionality of a political punk band. Hannah is back - three female performers embody the sensual-minded Hannah Arendt and combine excerpts from her works on the subject of freedom in language and scene. They stumble upon the hardcore punk band »Pisscharge«, who, with their front-singer Kassandra, tap into similar themes of our world today. And Hannah? Wants to understand ... together they embark upon a multi-lingual journey in search for the nature of freedom, courage, responsibility, earmuffs, use of the body, visions - and the heart between gut and mind.

  spoken languages german, englisch, portuguese, spanish


Ensemble Andrea Casabianchi, Ronja Donath, Laura Jakschas, Kassandra Speltri.
Band Pisscharge. (Screams Kassandra, Bass Nico, Guitar Cris, Drums João)
Regie Lena Kußmann.
Bühne & Kostüm Britta Bremer.
Video Jonas Vietzke.
Licht Kirsten Müntinga.
Ausstattungs-Assistenz Romina Medrano.
Hospitanz deluxe Nina Reimann.

  Deutsch, Englisch, Portugiesisch, Spanisch.

Mit Dank an
Gefördert durch
Presse

»Wer das Wesen der Freiheit nicht nur in der Theorie, sondern auch mit dem Bauch verstehen will, der sollte sich in diese mehrsprachige und vielschichtige Auseinandersetzung mit ihr stürzen – und sich von gefühlter Unwissenheit befreien lassen.«
- Stadtkind, Anke Wittkopp, 10/2019

»Den Theatermachern gelingt unter der Regie von Lena Kußmann die Gratwanderung, die oft abstrakten Thesen Arendts einerseits ernst zu nehmen, sie aber andererseits mit heutigem Alltagserleben zu konfrontieren. (...) Andrea Casabianchi, Ronja Donath und Laura Jakschas sind gemeinsam Hannah Arendt. Zu dritt leben sie auch die Widersprüche in deren Aussagen aus, bringen eine permanente innere Diskussion auf die Bühne, den Versuch, Leben und Gesellschaft zu durchdringen und in Worte zu fassen. (...) Und dann ist da natürlich der Punk – in Form der Hardcore-Band ›Pisscharge‹. Die Band ist echt, niemand wurde gecastet, niemand tut so, als ob. Ihre Mitglieder bringen wiederum eigene Freiheitserfahrungen mit in den Bühnendiskurs. Kassandra Spelti, Cristóbal Camiruaga, João Guilherme und Nico Tiekötter beschreiben Musik als angst- und zuschreibungsfreien Raum, in dem sie Unabhängigkeit erfahren. Der Punk wohnt zunächst in einer kleinen Energiezelle hinter einer Schiebetür, als wäre sie ein Fahrstuhl aus den Probekellern des Glockseeareals – und drängt dann unaufhaltsam auf die Bühne. Mit deren Gestaltung zitiert Britta Bremer jene Sechzigerjahre-Talkshow, in der Arendt immer wieder in einer Videoprojektion zu sehen ist. Sie wolle ›den Wunsch im Menschen wecken, kritisch zu denken‹, sagt Arendt da. Im Freiheitsdiskurs mit den Musikern werden ihre Bühnenrepräsentationen hingegen mit Emotionen konfrontiert. (...) Das Spannungsfeld zwischen einem Nachdenken über Gesellschaft und dem dringenden Bedürfnis, dabei nicht stillzustehen, macht die vielschichtige Inszenierung von ›Hannah und der Punk‹ aus. Den Rest füllen alle gemeinsam mit großer persönlicher Nähe.« → mehr lesen
- Hannoversche Allgemeine Zeitung, Thomas Kaestle, 13.10.2019

»Es wird im Theater an der Glocksee ein wohlrecherchiertes Ideenfeuerwerk abgebrannt, das wieder einmal zeigt wie lebendig freies Theater ist. (…) Hannah Arendt wird in drei Stationen ihrer Lebens dargestellt (von Andrea Casabianchi, Ronja Donath, Laura Jakschas) und kann so mit sich selbst in Austausch treten. (…) Hannah Arendt gegenüber stehen die Punks. (Kassandra Speltri, Nico Tiekötter, Cristobal Camiruaga, Joao Guilherme) Sie schreien die gefühlte Unzufriedenheit laut raus. Sie verkörpern das Prinzip des „anders seins“ so laut und konsequent wie niemand sonst. Ihre Kunst ist ökonomisch auf höchstem Niveau. Sie hauen dir die Fakten um die Ohren, unverblümt und mit klarer Emotion. (…)
Nach der Groteske im Frühjahr (dem Milchstraßenknurren) ist dies eine weitere mutige und Rahmen sprengende Arbeit die das Ensemble an der Glocksee vorstellt. Eine Punk Band auf der Bühne (Hörschutz wurde bereitgestellt) kreatives Chaos das nie aus dem Ruder läuft in einem Paletten-Bauzaun-Autoreifen Gerümpelhaufen der einer 60er Jahre TV-Bühne gegenübersteht (Britta Bremer), eine vielschichtige Erzählweise die an Filme wie ›Dritte Person‹ von Paul Haggis oder ›I´m not there‹ von Todd Haynes erinnert und ein multimedialer Aufwand (Jonas Vietzke, Kirsten Müntinga) der nie Selbstzweck ist. Mit ›Hannah und der Punk oder Wie geht Freiheit‹ ist dem Theater an der Glocksee wieder ein theatrales Feuerwerk gelungen.« → mehr lesen
- Blog eigenewerte, Friedo Stucke, 16.10.2019

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Fotos: Jonas Wömpner