Wann hast Du zuletzt jemanden umarmt? Wo zufällig berührt? Wie Mitgefühl vermittelt?
Werfen wir einen Blick ins Jahr – sagen wir – 2044: Wir erinnern uns nur noch vage daran, wie es ist, einander körperlich zu berühren. Ein neues Wesen ist entstanden. Verhaltensmuster, Rituale, selbst die Sprache haben sich verändert. Sätze wie ›Nahe sein heißt für ein Säugetier, den dreidimensionalen Körper auch dreidimensional wahrzunehmen. Dies lässt sich nur durch Körperkontakt erfahren.‹ (M. Grunwald, Haptik-Forscher) sind Geschichte. Der neue Mensch hat neue Formen von Nähe gefunden.
Das interdisziplinäre Forschungsteam um Milena Fischer – bestehend aus der Tänzerin Ann-Leonie Niss, der Schauspielerin Irene Benedict, dem Schauspieler Martin Maecker und der Ausstatterin Romina Medrano – sucht theatral nach Berührung in Zeiten körperlicher Distanz.
Und lädt Dich herzlich ein: Such mit!
Termine
30. Juni / 2. / 3. / 7. / 9. / 10. Juli 2021
Beginn 20 Uhr
Indoor im Theater
20 Plätze in je 1 Meter Abstand. Mundnasenschutz bis zum Sitzplatz. → Hygienekonzept
Von und mit Irene Benedict, Milena Fischer, Ann-Leonie Niss.
Aus der Ferne Martin Maecker.
Ausstattung Romina Medrano.
Licht Kirsten Müntinga.
Musikalische Arrangements Markus Korda.
Dank an Daniel Zawistowski & Tangomatrix Hamburg.
Unsere Maßnahmen für Eure Sicherheit:
- Wir haben die Sitzplätze auf 20 Einzelplätze im vorgeschriebenen Abstand von 1m reduziert.
- Es besteht Pflicht zum Tragen eines Mundnasenschutzes in den Räumlichkeiten des Theaters bis zum Sitzplatz.
- Ein negativer Test ist nach den aktuellen Bestimmungen nicht zwingend. Wir freuen uns über alle, die sich aus Rücksicht auf Künstler*innen und Mitmenschen freiwillig vorher testen. Bei Verdachtssymptomen kommt bitte nicht ins Theater.
- Dauer der Vorstellung ca. 1 Stunde.
- 2 Fensterventilatoren versorgen den Bühnenraum mit frischer Luft, in allen Theaterräumen sind zusätzlich Luftreiniger mit HEPA H13 Filter installiert.
- Vor und nach den Vorstellungen ist der Aufenthalt im Außenbereich vor dem Theater möglich.
- Mehrere Möglichkeiten zur kontaktlosen Handdesinfizierung gegeben.
- Kontaktlose Kartenzahlung an der Abendkasse möglich.
Unsere Hygienekonzept bleibt auch bei einer Inzidenz von unter 10 bestehen.
Presse
»Wie zwei gleich gepolte Magneten schieben sie sich mit gleichem Abstand über die Bühne und versuchen, sich an unerreichbaren Stellen ihrer Rücken zu kratzen – eine perfide mitfühlbare Qual, die Darstellerinnen auf der Suche nach Erlösung über den Bühnenboden schubbern zu sehen. Kommen sich Benedict und Niss näher, ertönt zunächst ein durchdringender Buzzer-Sound, und die beiden stieben wieder auseinander. (...) Ein immer harmonischerer Paartanz beginnt, während ein Berührungslogbuch (›Heute hat mich niemand körperlich berührt‹) ertönt. Mit einem Tuch stützen und binden sich die Tänzerinnen, konturieren die eigenen Körper, bevor ein Schattenspiel zur Andeutung einer Erlösung wird. Die bleibt jedoch aus, auch wenn die letzte Phase des Stücks die beeindruckendste tänzerische Leistung birgt: als sich Benedict und Niss umtanzend so nah kommen, wie es nur geht, ohne einander zu berühren. So ist ›Oxytocin‹ am Ende noch mehr als ein Gleichnis über Körperlichkeit in Corona-Zeiten.« → mehr lesen
- Neue Presse, Lilean Buhl, 01.07.2021