Connection
Plantkingdom – Fremde Welten I
Ein Raum, eine Station, die es zu entdecken gilt. Aus der Zeit gefallen. Du triffst auf eine Person, ein Wesen, raumfahrend und forschend, menschlich und pflanzlich. Im Versuch, Verbindung herzustellen. Und zusammen entdeckt Ihr etwas Neues, um das sich alles dreht – das dort wartet, an dem besonderen Ort, der dort leuchtet...
Eine meditative 1:1 Performance für 1 Zuschauer*in.
CONNECTION ist Teil 1 unseres großen Jahresprojekts PLANTKINGDOM – FREMDE WELTEN, in dem wir uns in diversen Formaten künstlerisch mit der Pflanzenwelt auseinandersetzen.
CONNECTION ist eine im Covid19-Lockdown entstandene 1:1-Performance, bei der Du unter Berücksichtigung aller Abstandsregularien und Hygienemaßnahmen allein mit einer Performerin bist. Du musst nicht »mitspielen« oder ähnliches – und wir sorgen dafür, dass zu jedem Zeitpunkt im Theater nur maximal 2 Personen aufeinandertreffen.
Seid bitte 10 Minuten vor Beginn Eurer Vorstellung am Theater – es geht pünktlich los!
Termine
11. Mai 2020 11:00 / 12:30 / 14:00 Uhr
12. Mai 2020 11:00 / 12:30 / 14:00 Uhr
13. Mai 2020 17:30 / 19:00 / 20:30 Uhr
16. Mai 2020 11:00 / 12:30 / 14:00 Uhr
17. Mai 2020 11:00 / 12:30 / 14:00 Uhr
20. Mai 2020 17:30 / 19:00 / 20:30 Uhr
21. Mai 2020 11:00 / 12:30 / 14:00 Uhr
23. Mai 2020 11:00 / 12:30 / 14:00 Uhr
24. Mai 2020 11:00 / 12:30 / 14:00 Uhr
26. Mai 2020 11:00 / 12:30 / 14:00 Uhr
27. Mai 2020 17:30 / 19:00 / 20:30 Uhr
Eintritt 20 € / 15 € erm. / Soliticket 0 €
Von und mit Lena Kußmann.
Video und Support Jonas Vietzke.
Kostüm Romina Medrano.
Mit Unterstützung von Britta Bremer, Burkhart Vietzke und dem PLANTKINGDOM-Team.
Wir danken dem Institut für Botanik Hannover.
Projektleitung Plantkingdom Lena Kußmann, Jonas Vietzke.
Presse
»Im Theater an der Glocksee markierte die kleine Form den Beginn eines großen Projektes: „Plantkingdom – Fremde Welten“ heißt die interdisziplinäre Recherche, mit der die Schauspieler gemeinsam mit Musikern, Künstlern, Gärtnern und Wissenschaftlern ein ganzes Jahr lang in verschiedenen Teilprojekten das unbekannte Königreich der Pflanzen erkunden wollen.
In ihrem Stück „Connection“ untersucht die Schauspielerin Lena Kußmann nun die titelgebende Verbindung zwischen Mensch und Pflanze. Es ist Biologieunterricht der poetischen Art, wenn sie daran erinnert, dass menschliche Nahrung letztlich immer pflanzlicher Grundlage ist, die Pflanzen selbst aber die Sonne zur Fotosynthese brauchen: So trägt auch der Mensch einen Abglanz von Sternenlicht in sich.
Die mehr oder weniger erstaunlichen Fakten über die Flora unseres Planeten werden aus der Perspektive einer einsamen Astronautin referiert. Die ist gleich doppelt präsent: in Videos von Jonas Vietzke, die zunächst die Aufmerksamkeit anziehen, und als stumme, leibhaftige Figur. Anfangs steht Kußmann im dicken Astronautenanzug (Kostüm: Romina Medrano) requisitengleich in der Ecke. Dann aber löst sie sich aus dem Wurzelwerk ihrer Schuhe und erobert immer leichtfüßiger den Bühnenparcours, der um den einsamen Rollhocker des Zuschauers herum unterschiedliche Bereiche von Beet bis zum Bett andeutet.
Die physische Präsenz der Schauspielerin entfaltet sich auf diesem Weg langsam, aber unaufhaltsam wie eine Blüte. Und das anfangs eher neutrale Pflanzentheater wird nach und nach zu einem Stück über Distanz und Nähe. Es geht um Luft und Atem, um Blickkontakt und schüchternes Beiseitesehen. So schmiegt sich der Inhalt immer präziser einer Form an, die eigentlich nur den hygienischen Anforderungen geschuldet ist.
(...) Ein kleiner Theatertriumph.« → mehr lesen
- Hannoversche Allgemeine Zeitung, Stefan Arndt, 11.05.2020
»Sie habe neulich geträumt, erzählt die Frau: von einem Menschen, auf der anderen Seite der Scheibe. Man habe sich nicht berühren können; da habe man Herzen auf das beschlagene Glas gemalt. Und dann schaut sie einen an, sie, die Regisseurin und Schauspielerin Lena Kußmann, in die Augen und vielleicht auch in die Seele. Und diesen Blick muss man erst einmal aushalten können als einziger Besucher ihres eklatant intimen Stücks „Plantkingdom: Connection“ im Theater an der Glocksee.
Ein Solo für zwei Menschen: eine Spielerin, eine Person als Publikum. „Connection“ wirkt wie das Stück der Stunde, das erste analoge Theater Hannovers in diesen isolierten Corona-Tagen. Es erzählt von Begegnung und Nähe, von deren Unmöglichkeit und Notwendigkeit. Ein Kommentar zur Unzeit? Nicht unbedingt.
Denn „Connection“ ist nur der erste Teil des theatralen Langzeitprojekts „Plantkingdom“, das interdisziplinär das Verhältnis von Mensch und Fauna untersuchen soll. Dieser Teil wurde lange vor Beginn der aktuellen Pandemie ersonnen und konzipiert, war ursprünglich gedacht für etwa 15 Zuschauer und Zuschauerinnen und wurde nun in die so zeitgemäße aktuelle Form der gemeinsamen Einsamkeit gegossen.
Kußmann spielt eine Raumfahrerin auf langer Reise, isoliert und doch im Zwiegespräch. Von der Leinwand redet sie als Videoprojektion (Jonas Vietzke), während die echte Schauspielerin anfangs noch wie festgewachsen im Astronautendress auf Humus steht. Wie in einem theatralen Zoom-Meeting spricht sie in den Nullraum des Theatersaals hinein, sinniert über jenes unbekannte Leben, mit dem die Menschheit von jeher den Planeten teilt und das keine Antwort gibt auf die verzweifelten Fragen des Seins. „Ich vermisse meinesgleichen“, sagt die Raumfahrerin einmal.
Der Zuschauer ist nur mittelbar ihr Adressat. Denn es gibt noch ein anderes Wesen im Raum; dem aber begegnet man persönlich erst später, dann aber in herzrührender Unmittelbarkeit.
Menschen brauchen Austausch, brauchen Konfrontation und Begegnung. Diese ist eine besonders intensive.« → mehr lesen
- Neue Presse, Stefan Gohlisch, 12.05.2020