Salonfähig

Antifaschistisches Foyerformat zu Widerstand und rechten Bestrebungen
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Zweite Ausgabe am 20. April

Gesprächsformat Musik Aktivismus

In der 2. Ausgabe von SALONFÄHIG, dem antifaschistischen Foyerformat, bekommen Christof Stein-Schneider (Fury in the Slaughterhouse) und Lena Kußmann (Theater an der Glocksee) musikalische Unterstützung am Kontrabass von York behind the Desk! Zusammen mit dem Publikum drängeln wir uns wieder im Foyer und geben uns die volle Ladung zwar anstrengender aber unvermeidbarer Thematik und stärken gemeinsam Hirne und Herzen.

Inhaltlich gibt es in ›Hannover bräunt sich‹ natürlich ein Update aus der Region mit Liam Harrold. Wir sprechen mit einem Überraschungsgast über Rechtsextremismus in der eigenen Familie und üben uns gemeinsam im Worte- und Taten-finden, da wo es schwierig wird.

Welche Erfahrungen Kulturinstitutionen in Bezug auf die Salonfähigkeit rechter Gesinnung machen, darüber haben wir diesmal mit Lizzy Timmers und Markus Heinzelmann vom Theaterhaus Jena zum Thema in Thüringen gesprochen.

Aufgrund begrenzter Plätze bitten wir Euch um Online-Reservierung / Ticketkauf in Vorfeld. (Zahlung online oder auch später vor Ort möglich.)

Termine

24. Februar / 20. April 2024

Beginn 20 Uhr

Eintritt 5 €

  indoor im Theaterfoyer


Von und mit Lena Kußmann, Christof Stein-Schneider

feat. York

  die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt

Notiz: Scheißhausfliege, die
Die sogenannte Scheißhausfliege zeichnet sich nicht nur durch ihre schillernde Farbe aus, sondern auch durch ihre feine Nase für Scheiße, auf der sie gerne sitzt und sich die Füßchen wärmt oder Eier legt. Wenn diese Fliege im Salon auftaucht und um die Lampe brummt, hat sie was gewittert. Wenn sie auf Deinem Kuchen sitzt, weißt Du spätestens: da stinkt irgendwo was. Das solltest Du besser nicht fressen. Und Du solltest mal genauer hinriechen. Danke, Fliege.

Gefördert durch
Presse

»Das Theater, sagt Thomas Matschoß, ist „ein Ort, wo man Themen verhandelt“, das niemanden ausschließen, aber doch „ein Ort mit Haltung“ sein sollte. Er sagt es in einem aufgezeichneten Videotelefonat, das an die Wand im Foyer des Theaters an der Glocksee projiziert wird. Das Salon-Format „Salonfähig“ hat Premiere, „die seriöse antifaschistische Samstagabendshow“, wie es Christof Stein-Schneider nennt. Der Fury-Gitarrist ist neben Theaterleiterin Lena Kußmann Initiator und Moderator des Abends. Kußmann spricht nicht nur mit Matschoß, der in einem Landstrich voller völkische Siedler Theater macht, sondern auch mit Dirk Löschner, Generalintendant der sächsischen Theater Plauen-Zwickau, wo die AfD die Mehrheiten stellt und schon mal mit Kürzung der Mittel droht. Und Liam Harrold, Ratsmitglied der Grünen in Hannover, kommt unter dem Titel „Hannover bräunt sich“ zu Wort, und erzählt unter anderem, wie AfD-Politiker ihre Inhalte in jeder Debatte platzieren und wie Rechtsextreme sich in Stadtteilen wie Ahlem oder Mühlenberg ausbreiten. Für Zartbesaitete liegen Spuckbeutel bereit. Kußmann und Stein-Schneider lesen Gedichte und Kolumnen, singen Lieder – mitten in den munteren Die-Ärzte-Antifa-Klassiker hinein verliest Stein-Schneider die Zahl der Todesopfer rechten Terrors. Und Kußmann rückt die Täter-Opfer-Umkehr einer perfide Rede der AfD-Bundestagsabgeordneten Alice Weidel rhetorisch grandios ins rechte Licht. Der Abend schafft es, gleichermaßen zu erschüttern und zu ermuntern. Stein-Schneider beschwört den Zusammenhalt aller Nichtfaschisten. Dann rezitiert er Masha Kalékos Gedicht „Rezept“: „Jage die Ängste fort/Und die Angst vor den Ängsten.“ Ein Abend, der desillusioniert Mut macht.« → mehr lesen
- HAZ, S. Gohlisch, 25.02.2024

Fotos: Tobias Vorkapic