Salonfähig
Antifaschistisches Foyerformat zu Widerstand und rechten Bestrebungen
Vierte Ausgabe am 5. Februar 2025
Gesprächsformat Community Aktivismus
Wir öffnen wieder unsere Türen im Rahmen von SALONFÄHIG. Das kleine Format, Anfang letzten Jahres begonnen, um auf die rechten Bestrebungen in diesem Land aufmerksam zu machen, zu dokumentieren und aufzuzeigen, wurde innerhalb eines Jahres von den Entwicklungen überrollt.
Kurz vor der Wahl am 23. Februar 2025 (zu der wir auch herzlich abends ins Foyer zum Wahl-Watching einladen) wird die Ausgabe SALONFÄHIG 4 weniger Kunst und Dokumentation beinhalten, sondern sich unserer eigenen Handlungsfähigkeit widmen. Dafür wollen wir uns und Euch einen Rahmen bieten, in dem wir uns
- aktiv mit der Wahl und unseren Möglichkeiten hier beschäftigen
- ein praktisches Argumentationstraining machen
- uns Aufgaben suchen, mit denen wir bis zur Wahl etwas bewirken wollen.
Christof ist auf Tour, Lena wird also das Ganze moderieren, will aber auch selbst ihr Hirn und Herz trainieren. Daher setzen wir an diesem Abend auf unsere Schwarmintelligenz, das gemeinsam gut zu gestalten und hinzubekommen.
Teilnahme nur möglich mit Online-Reservierung im Vorfeld.
Nächster Termin
5. Februar 2025
Uhrzeit 19:30 – 21:30 Uhr
Eintritt frei / begrenzte Plätze
die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt
im Theaterfoyer
Notiz: Scheißhausfliege, die
Die sogenannte Scheißhausfliege zeichnet sich nicht nur durch ihre schillernde Farbe aus, sondern auch durch ihre feine Nase für Scheiße, auf der sie gerne sitzt und sich die Füßchen wärmt oder Eier legt. Wenn diese Fliege im Salon auftaucht und um die Lampe brummt, hat sie was gewittert. Wenn sie auf Deinem Kuchen sitzt, weißt Du spätestens: da stinkt irgendwo was. Das solltest Du besser nicht fressen. Und Du solltest mal genauer hinriechen. Danke, Fliege.
Presse
»Das Theater, sagt Thomas Matschoß, ist „ein Ort, wo man Themen verhandelt“, das niemanden ausschließen, aber doch „ein Ort mit Haltung“ sein sollte. Er sagt es in einem aufgezeichneten Videotelefonat, das an die Wand im Foyer des Theaters an der Glocksee projiziert wird. Das Salon-Format „Salonfähig“ hat Premiere, „die seriöse antifaschistische Samstagabendshow“, wie es Christof Stein-Schneider nennt. Der Fury-Gitarrist ist neben Theaterleiterin Lena Kußmann Initiator und Moderator des Abends. Kußmann spricht nicht nur mit Matschoß, der in einem Landstrich voller völkische Siedler Theater macht, sondern auch mit Dirk Löschner, Generalintendant der sächsischen Theater Plauen-Zwickau, wo die AfD die Mehrheiten stellt und schon mal mit Kürzung der Mittel droht. Und Liam Harrold, Ratsmitglied der Grünen in Hannover, kommt unter dem Titel „Hannover bräunt sich“ zu Wort, und erzählt unter anderem, wie AfD-Politiker ihre Inhalte in jeder Debatte platzieren und wie Rechtsextreme sich in Stadtteilen wie Ahlem oder Mühlenberg ausbreiten. Für Zartbesaitete liegen Spuckbeutel bereit. Kußmann und Stein-Schneider lesen Gedichte und Kolumnen, singen Lieder – mitten in den munteren Die-Ärzte-Antifa-Klassiker hinein verliest Stein-Schneider die Zahl der Todesopfer rechten Terrors. Und Kußmann rückt die Täter-Opfer-Umkehr einer perfide Rede der AfD-Bundestagsabgeordneten Alice Weidel rhetorisch grandios ins rechte Licht. Der Abend schafft es, gleichermaßen zu erschüttern und zu ermuntern. Stein-Schneider beschwört den Zusammenhalt aller Nichtfaschisten. Dann rezitiert er Masha Kalékos Gedicht „Rezept“: „Jage die Ängste fort/Und die Angst vor den Ängsten.“ Ein Abend, der desillusioniert Mut macht.« → mehr lesen
- HAZ, S. Gohlisch, 25.02.2024